720. Bremer Montagsdemo
am 07. 12. 2020  I◄◄  ►►I

 

Eine Notstandsübung treibt leichtgläubige Menschen an die Seite der Coronaleugner

Die meisten werden es mitbekommen haben: Die „Querdenker“-Demo am Samstag wurde verboten. Wie in Leipzig und Berlin wollten Zehntausende Coronaleugner in Bremen demonstrieren. Es war ein Erfolg des großen demokratischen und antifaschistischen Widerstandes in Bremen, dass sowohl Senat, Verwaltungsgerichte als auch Bundesverfassungsgericht diese Demo verboten, die Gegendemonstrationen aber erlaubt haben.

Wolfgang LangeDiese Selbstbezeichnung „Querdenker“ ist bewusste Irreführung – als ob es Menschen seien, die nicht stromlinienförmig sind und die ihren ei­gen­en Kopf ge­brau­chen, vielleicht sogar rebellisch sind. Aber das trifft es nicht: „Querdenken“ kommt von „Querfront“, eine altbekannte Strategie und Taktik der Faschisten! 1920, nach dem gescheiterten Kapp-Putsch, entwickelten die Faschistischen Militärs diese Strategie. Der Kapp-Putsch war deshalb gescheitert, weil er ohne Massenbasis war und weil die Arbeiterbewegung, vor allem die junge kommunistische Bewegung, sich bewaffnet hatte und den Kapp-Putsch niederschlug. 100.000 Mann waren allein in der „Roten Ruhr-Armee“.

Der erste Schritt der Faschisten war dann, dass sie sich nicht „nationalistisch“ nannten, sondern „national-sozialistisch“. Ganz gezielt wurden zum Beispiel die Lieder der Arbeiterbewegung umgedichtet: Die bekannte Melodie blieb, ein neuer Text kam rein. Es wurde behauptet, es gebe „weder Rechts noch Links“ und auch keine Kapitalistenklasse, sondern „Gute“ und „Böse“. Die faschistische „Volksgemeinschaft“ wurde verkündet – dabei war der Faschismus nur das brutalste und blutigste aller kapitalistischen Herrschaftssysteme!

Zur Querfront gehört immer auch ein Sündenbock. Bei den Nazis waren es die Juden, das „raffende Kapital“, die „Zinswirtschaft“ und so weiter. Das taucht heute auch wieder auf: Die berechtigte Ablehnung von Multimilliardären wie Bill Gates wird benutzt, um die Leute zu täuschen. Die Querfrontler tun so, als ob sie gegen den Kapitalismus wären, dabei sind sie seine widerwärtigsten Schergen.

Angeblich geht es den „Querdenkern“ um den Protest gegen die Corona-Maßnahmen von Regierung und Bundestag. So wird an berechtigten Kritiken angesetzt, wie dass demokratischen Rechte und Freiheiten außer Kraft gesetzt werden – aber auch das ist nur ein Täuschungsmanöver! Querfront-Politik ist faschistisch und beruht auf Verschwörungstheorien, deren Kern ebenfalls faschistisch ist. Deswegen bin ich der Meinung, dass „Querdenker“ hier auf der Montagsdemo auch kein Rederecht haben. Was sie verbreiten, ist im Kern Volksverhetzung.

Was wir brauchen, ist ein wirksamer Gesundheitsschutz für die „normalen“ Leute! Aber nach wie vor werden die Betriebe weitgehend ungeschoren gelassen. Dort arbeiten die Kollegen mit viel zu wenig Abstand, was schon in Bus und Bahn anfängt. Ausgangssperren, wie sie jetzt in Bayern wieder gelten, bis zum Verbot, nachts allein mit seinem Hund Gassi zu gehen, hat mit Gesundheitsschutz nichts zu tun und ist nur eine Notstandsübung. Daran sollen wir uns wohl gewöhnen. Und das treibt auch leichtgläubige Menschen an die Seite der Coronaleugner.

Jetzt gibt es wieder, mindestens bis zum 10. Januar 2021, einen „harten Lockdown“. Wir haben besprochen, dass es dann wohl nicht so sinnvoll ist, am 4. Januar eine Montagsdemo auf dem Marktplatz zu machen: Wenn alle Geschäfte geschlossen sind, die Kneipen sowieso, wird auf dem Marktplatz gähnende Leere sein. Deswegen unsere Überlegung: Lassen wir die Demo im Januar ausfallen, wie schon einmal im Frühjahr. Die nächste Bremer Montagsdemo wäre dann, unter hoffentlich etwas günstigerem Stern, am 1. Februar 2021, wieder um 17:30 Uhr auf dem Marktplatz. Ich wünsche allen Mitstreitenden, Freunden und Freundinnen der Montagsdemo eine möglichst schöne Weihnachtszeit und vor allem Gesundheit!

Wolfgang Lange (MLPD)
 
Der Corona-Impfstoff ist da: Aber die Massenimpfung
wird noch monatelang vertrödelt („Spiegel“)
 
Aminosäure Lysin tötet Viren: „80 Prozent der akut an Covid 19 Erkrankten zeigten eine wenigstens 70-prozentige Besserung ihrer Symptome innerhalb der ersten 48 Stunden“ („Research Gate“)
 
Weihnachten fällt aus: Weil in Großbritannien eine Corana-Mutation außer Kontrolle gerät, beginnt das Brexit-Chaos schon zehn Tage vor Jahresende („Die Welt“)
 
Keine Quengelware mehr an britischen Supermarktkassen: Solch ein Desaster hätte die Lobby der Zuckerwarenindustrie in Brüssel zu verhindern gewusst („The Guardian“)
 
„Ich brauche noch 11.780 Stimmen mehr“: Donald Trump kämpft unermüdlich „gegen“ den ganz großen Wahlbetrug („Washington Post“)
 
Schluss mit der Meinungsmache im Hinterzimmer: Die Kanzlerin darf nicht mehr geheimhalten, welchen ausgewählten „Journalisten“ sie ihre coolen Extra-Infos zukommen lässt („Tagesspiegel“)
 
Trump von Twitter ausgesperrt: Fünf Tote beim Sturm
der „Westen-Gotenaufs Kapitol („Daily Beast“)
 
„Inside Job“: Während friedliche „Black-Lives-Matter“-Demonstranten sofort niedergeknüppelt wurden, duften sich weiße Rassisten stundenlang unbehelligt
im Kapitol austoben („Politico“)
 
„Facebook“ löscht Fotobericht über Polizeigewalt: Trotz Corona-bedingter Absage kommen 5.000 Menschen zur Sozialismus-Demo nach Berlin („Junge Welt“)
 
„Wir verurteilen Diskriminierung“: RTL cancelt Trans-Künstlerin, die es „nicht hinnimmt“, „wenn Schwule in Kreuzberg von Arabern angegriffen werden“ („Spiegel“)
 
Auf nach Schwarzgrünien: CDU-Online-Parteitag wählt Armin Laschet
zur neuen Vorsitzenden („The Guardien“)
 
Obdachlose und Hartz-IV-Beziehende zahlen selbst: Ein Jahr nach Corona-Ausbruch ruft Bayern die FFP2-Maskenpflicht aus („Spiegel“)
 
Späte Reue: Nach 17 Jahren wollen die Grünen die von ihnen miteingeführten Strafen für Arbeitslose abschaffen („Spiegel“)
Ein Paradies für Reiche ohne soziales Gewissen: Die ZDF-Dokumentation „Der Ast auf dem ich sitze – Ein Steuerparadies in der Schweiz“ ist ein ungewöhnlicher Beitrag, weil der Film für alle verständlich ist, nicht nur für „Zahlenkünstler“. Er zeigt sehr umfassend die Beinträchtigungen der anderen Menschen. Wer diesen Film „verdaut“ hat, sieht sicher die Beiträge zur „Steuervermeidung“ auf unseren Seiten nachdenklicher – auch wegen der Untätigkeit! Zum Einstieg empfehle ich die Seite zur 188. Bremer Montagsdemo. Ich komme darauf zurück! (Hans-Dieter Binder, „so:leb“ e.V.)
 
„Die Diskussion wird weitergehen“: Mutti ahnt schon,
dass es nicht so bleiben kann („Morgenpost“)
 
Und dann ist die Pandemie vorbei: Hartz-IV-Beziehende bekommen Gutscheine für FFP2-Einwegmasken zum zehnmaligen Einkaufengehen („RND“)
www.Bremer-Montagsdemo.de – 17:30 Uhr am Marktplatz