- Die Montagsdemonstration ist eine überparteiliche Aktion der
Bevölkerung und trägt entstehende Kosten aus deren Spenden. Die Gelder werden
ordentlich verwaltet. Es gibt eine regelmäßige Kassenprüfung.
- Alle Teilnehmer(innen) haben das Recht auf Vertretung ihrer Standpunkte.
Zur Diskussion steht ihnen das Offene Mikrofon zur Verfügung. Damit
viele Menschen zu Wort kommen, sollen Redebeiträge nicht länger als drei
Minuten dauern.
- Alle Teilnehmer(innen) sollen einen Beitrag für das gemeinsame
Anliegen leisten, also ihre Diskussion gleichberechtigt, solidarisch und
sachlich führen. Wir grenzen uns entschieden
von Faschisten ab: Sie haben auf der Montagsdemo nichts zu suchen!
- Auf einem Vorbereitungstreffen wird eine Koordinierungsgruppe
gewählt, deren Zusammensetzung die Montagsdemo repräsentiert und die für
Einheit und Selbständigkeit der Bewegung eintritt. Diese Gruppe hat keine
Weisungsbefugnis und muss sich spätestens nach einem Jahr zur Wahl
stellen.
- Die Koordinierungsgruppe fördert gegenseitige Hilfe im sozialen Netzwerk,
pflegt Erfahrungsaustausch und unterstützt gemeinsame Aktivitäten. Sie
arbeitet auch mit Gewerkschaften, Organisationen und Initiativen sowie der
bundesweiten Koordinierungsgruppe zusammen.
- Die Koordinierungsgruppe organisiert Vorbereitungstreffen der
Montagsdemo und schlägt Themenschwerpunkte vor. Sie ist für Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit zuständig und betreibt eine eigenständige Homepage für
die Bremer Montagsdemo.
- Die Moderatoren nehmen Manuskripte gehaltener Reden zur
Veröffentlichung im Internet entgegen. Erbeten wird Maschinenschrift; außerdem
Angabe von Datum, Name, (Email-)Adresse, Parteizugehörigkeit; weiterhin
Genehmigung redaktioneller Überarbeitung.
Wie in zahlreichen anderen Städten Deutschlands findet
in Bremen seit Mitte August 2004 jeden Montag um 17:30 Uhr auf dem Marktplatz
eine Demonstration gegen die Hartz-Gesetze statt. Sie hat in den ersten
fünfzehn Wochen durchweg dreistellige Teilnehmerzahlen erreicht und wird von
einem festen Kern „neuer Politiker“ entschlossen weitergeführt.
Denn Hartz IV heißt: Massenarmut und Zwangsarbeit! Die Regierung ist dazu
übergegangen, nicht mehr die Arbeitslosigkeit, sondern die Arbeitslosen zu
bekämpfen! Löhne und Gehälter werden abgesenkt und gleichzeitig mit
Ein-Euro-Jobs weitere Arbeitslose produziert! Dagegen steht unser
Schlachtruf: „Weg mit Hartz IV! Das Volk sind wir!“
Auf der Montagsdemo gibt es ein „Offenes Mikrofon“, an dem jede
Frau, jeder Mann und jede(r) Jugendliche, ob mit oder ohne Job, die eigene
Meinung frei sagen kann. Nur für Neonazis gibt es kein Rederecht! Eingereichte
Manuskripte werden auch im Internet dokumentiert.
Die Bremer Montagsdemo, anfangs vom „Bündnis gegen Sozialkahlschlag und Bildungsabbau“,
seit Mitte Januar 2005 von der Initiative Bremer
Montagsdemo organisiert, ist bundesweit vernetzt mit anderen
Montagsdemos. Auf demokratischer Grundlage finden Aktionskonferenzen nach dem
Delegiertenprinzip statt, auch eine Koordinierungsgruppe ist
gebildet worden.
Die Montagsdemo ist überparteilich, und alle Entscheidungen treffen die
Teilnehmer selbst. In unserer Bewegung sind bedeutsame Formen unmittelbarer
Demokratie und solidarischer Streitkultur entstanden. Wir lassen uns nicht vor
den Karren einer Partei spannen! Wir sehen politische Tätigkeit nicht mehr nur
darin, am Wahltag ein Kreuzchen zu machen, sondern nehmen unsere Sache in die
eigene Hand!
Initiative Bremer
Montagsdemo