Deutschland
"Die dümmsten
Kälber"
Auszüge aus einer Rede Edmund Stoibers am 5. August im
niederbayerischen Deggendorf
Ich sage Ihnen auch ganz deutlich, die Wahlen vor drei Jahren, die die
CDU/CSU verloren haben, die ich als Kanzlerkandidat mit 6000 Stimmen in
Deutschland verloren habe, die ist verloren worden in den neuen Ländern. Hätte
es noch die alte Bundesrepublik Deutschland gegeben, Gott sei Dank haben wir die
Wiedervereinigung, aber meine Damen und meine Herren, wäre es nur auf die alten
elf Länder angekommen, dann wäre Schröder abgewählt worden ...
Das ist kein sentimentaler Blick nach hinten, sondern ich
blicke nach vorne: Noch einmal, noch einmal darf uns das nicht passieren. Und
ich sage Ihnen ganz deutlich, wenn die Bayern gewusst hätten, es kommt auf 6000
Stimmen an, dann hätten wir die auch noch in Bayern gebracht ...
Und ich
habe die Leute in Jena und in Eisenach gefragt: Da kamen einige aus der
Montagsdemonstration, Hartz IV, versuchten also, die Veranstaltung zu stören,
was ihnen natürlich nicht gelungen ist. Und da habe ich gesagt: Seid ihr euch
bewusst: Ihr habt hier Plakate mit Lafontaine ... Und der Mann, der im Grunde
genommen gegen die Wiedervereinigung war, der verhindern wollte, dass die
Ostdeutschen in die sozialen Sicherungssysteme, in die Rentenversicherung mit
einbezogen werden, den feiert ihr jetzt als Helden? Ja seid ihr denn verrückt
geworden? Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber! (Bravorufe,
Gelächter -Red.) Meine Damen und Herren, weil ich aber nur auf die eigene Kraft
vertraue, sage ich Ihnen: Ich bin mir nicht ganz sicher, ob alle das auf dem
Marktplatz richtig verstanden haben. (Gelächter -Red.) In Bayern mit Sicherheit
...
Es geht mir nicht alleine um das gute Wahlergebnis in Bayern. Sondern
es geht mir auch darum, dass die Bayern in großer Anzahl zur Wahl gehen. Wir
müssen all diejenigen, damit wir manche Probleme des Ostens lösen und nicht mehr
in die Situation kommen, dass die wiederum über den Kanzler entscheiden, wir
müssen all diejenigen erreichen, für die es in Betracht kommt, auch unter
Bauchgrimmen CSU zu wählen.
Wir müssen unser Potential optimal
ausschöpfen. Und wenn wir das tun, meine Damen und meine Herren, dann geht an
Bayern und an der CSU nichts vorbei."
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