V.i.S.d.P.:
ver.di – Bundesvorstand – Ressort 1 – Frank Bsirske – Paula-Thiede-Ufer 10 –
10179 Berlin
Wirtschaftspolitik
Nr.
3, Februar 2009
ver.di Bundesvorstand
Bereich
Wirtschaftspolitik
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Schuldenbremse
= Sozialbremse
Eine
„historische Entscheidung“ nennt
Steinbrück die geplante Schuldenbrem-
se.
Tatsächlich ist sie fatal: Denn am
Ende
müssten wir die Zeche zahlen. Für
Milliarden,
die den Banken hinterher ge-
worfen werden. Für Konjunkturpakete,
die
jetzt dringend notwendig sind.
Mit
der Schuldenbremse müssten Bund
und
Länder künftig grundsätzlich ohne
neue
Schulden auskommen. Hört sich
erst
mal gut an.
Nur
hat der Staat sich durch immer wei-
tere Steuersenkungen in der Vergan-
genheit selbst arm gemacht. Nicht ein-
mal
für die notwendigsten Ausgaben
blieb
genug Geld. Deshalb die Verschul-
dung. Und jetzt wird dringend Geld zur
Bekämpfung
der Krise gebraucht. Aber
statt
die Steuern für Reiche und Unter-
nehmer zu erhöhen, werden neue Steu-
ergeschenke versprochen.
Würden
neue Schulden nicht mehr mög-
lich sein ist klar, was droht: ein erneutes
massives
Zusammenstreichen staatli-
cher Ausgaben und Leistungen. Eine
weitere
Demontage des Sozialstaats.
Deshalb
müssen wir der Regierung die
rote
Karte zeigen. Nicht mit uns! Statt
Schuldenbremse
brauchen wir eine
Bremse
für Steuergeschenke an Reiche
und
Unternehmer. Wer die Krise mit zu
verantworten
hat, soll auch dafür zahlen.
Zum
Beispiel durch einen höheren Spit-
zensteuersatz und eine Vermögensteuer.