Kevin:Fallmanager
wieder im Dienst
Frist für Kündigung verstrichen
Von unserem Redakteur Michael Brandt |
BREMEN. Der einst für die Betreuung von Kevin zuständige
Sachbearbeiter wird wieder im Amt für Soziale Dienste beschäftigt. Das
hat eine Sprecherin von Sozialsenatorin Ingelore Rosenkötter (SPD)
gestern bestätigt. Gegen den Mann wurde Anklage wegen fahrlässiger
Tötung durch Unterlassen erhoben. Nachdem die Leiche des Jungen
gefunden worden war, hatte er sich über längere Zeit krank gemeldet.
Offenbar sollte der Sachbearbeiter bereits seine Kündigung erhalten,
dem Vernehmen nach hatte die Behörde aber die Fristen dafür
verstreichen lassen. Wenn es jetzt zum Strafverfahren komme, soll laut
Ressortsprecherin Petra Kodré geprüft werden, welche Schritte
eingeleitet werden können. Sie betont, dass der Mitarbeiter nicht im
Bereich der Sozialarbeit eingesetzt werde.
Helmut Pflugradt (CDU), der Vorsitzender des
Kevin-Untersuchungsausschusses war, ist empört : "Das ist skandalös."
Seiner Ansicht nach hätte das Ressort die Frist zur Kündigung nicht
verstreichen lassen dürfen. Es müsse nun transparent gemacht werden,
wer dafür die Verantwortung trage. Die politische Verantwortung liege
klar bei der Ressortspitze. Pflugradt: "Bei einem solchen Fall muss man
mit äußerster Sensibilität handeln." Die CDU-Fraktion will am Montag
über ein parlamentarisches Nachspiel dieser Angelegenheit beraten.
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